Warst du in deinem Leben schon langfristig körperlich aktiv? Ich definiere langfristig hierbei für ein halbes Jahr bis Jahr. Und natürlich alles, was darüber hinausgeht! Hast du das geschafft? Meine bisher längste Phase waren drei Monate, in denen ich durchschnittlich viermal pro Woche Sport machte. Dies geschah aus einer ganz tiefen Motivation heraus. Es stand nämlich ein Urlaub in Norwegen und Schweden an, während dem ich mit einem großen Rucksack unterwegs war. Als sogenannter „Backpacker“. Ich sollte diesen Backpack tragen können und weite Strecken wandern können. Auf keinen Fall wollte ich „schlapp machen“! Ich wollte stark sein. Und so steckte ich mir drei Monate im Voraus ein Ziel. Keine bestimmte Zahl, die bis dahin auf der Waage stehen sollte. Ich wollte fit werden.
Das wohl wichtigste Hilfsmittel in dieser Zeit: Ein großes Papier eines Flipcharts, das ich als Motivationsboard gestaltete. Ich gestaltete eine Tabelle mit jeweils einem großen Kästchen pro Tag. In jedes Kästchen kamen später Symbole, je nachdem was ich an diesem Tag an Sport geschafft hatte. Ich bekam einen grünen Haken, wenn ich fleißig war und schrieb dazu, wie lange und welchen Sport ich trieb. Falls ich mal nichts geschafft hatte, bekam ich ein rotes Kreuz. Bei Krankheit machte ich einen gelben Strich. Auch gab es Tage, an denen ich den Körper ruhen lies, die ich mit „Restday“ beschriftete. Diese nummerierte ich als Monatsübersicht durch. Die Tabelle hatte sieben Spalten: Montag – Sonntag. Ich grenzte die Monate durch eine leere Zeile ab und benannte links von oben nach unten in Großbuchstaben die Monate.
Ich folgte dabei keinem strengen Trainingsplan, der mir von irgendeinem Trainer aus irgendeinem Studio auferlegt wurde. Ich folgte meiner eigenen Lust. Meiner Intuition, dass ich das selbst schaffen kann und auch werde. Meine Ernährung lief in dieser Zeit automatisch gut. Sport und gesunde Ernährung sind wie Ying und Yang. Das Eine braucht das Andere! Als ich mit meinen drei Monaten nun durch war und meinen Urlaub antrat, war ich definitiv fit. Klar, der Rucksack war schwer, aber ich hatte genauso viel Kraft, wie meine Mitstreiter. Aber das wohl allergrößte war eine Wanderung zum Preikestolen. Das ist ein berühmter Felsvorsprung in Norwegen. Die Wanderung dauerte insgesamt drei bis vier Stunden – zwar ohne großen Backpack – aber es ging ziemlich hoch. Aber ich schaffte es! Und das mit einem ganz guten Tempo.
Diese Phase von intensivem Sport kam nie wieder. Ich fragte mich immer wieder: Woher kam diese starke und tiefe Motivation damals? Ich dachte lange Zeit der Schlüssel dazu sei die Art Belohnungssystem, die ich mir mit dem Flipchart gebaut hatte. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass das nur ein kleiner Funken war, der das Feuer entfachte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Art des Ziels entscheidend war. Ich wollte keine bestimmte Zahl auf der Waage sehen. Das motivierte mich zu dem Zeitpunkt übrigens sowieso kein Stück mehr. Ich wollte einen starken, fitten und gesunden Körper, der belastbar ist, wenn es darauf ankommt. Das war der Grund. Und das habe ich geschafft! Wer sagt, dass du das nicht auch schaffst?
Ich werde es versuchen. Meine Etappe ist der nächste Urlaub, der ansteht. Es wird bei diesem Urlaub nicht darauf ankommen einen schweren Rucksack zu tragen. Eher darauf, lange Spaziergänge, ohne Knie- oder Rückenschmerzen genießen zu können. Aber, auch in der Zeit vorher – im Hier und Jetzt – dem vorzubeugen. Zu genießen, zu sein, für mich da sein. Dieses Mindset ist so wichtig! Denn nur so kommst du weg von all den alten Glaubenssätzen, die da lauten: „Ich muss am Strand eine schlanke Bikinifigur haben.“, „Ich darf mich in Badekleidung nicht wohlfühlen, wenn nicht eine bestimmte Zahl auf der Waage steht.“, „Am besten lege ich mich dann nur auf dem Rücken an den Strand. Dann sieht mein dicker Bauch flacher aus.“ Absoluter Quatsch! Löse dich los von dem und schaffe optimale Bedingungen, dass dein Körper gesund funktioniert. Machst du mit?
1 Kommentar
Alina
Liebe Tanja,
was für eine wichtige Botschaft! Ich war früher in meiner Kindheit und Jugend jahrelang im Schwimmverein und bin dort 1-2x die Woche ins Training gegangen, habe auch an Wettkämpfen teilgenommen, etc. Irgendwann, als die rebellische Teenager Phase kam, habe ich das ganze dann schleifen lassen und bin irgendwann gar nicht mehr hin und das war ehrlich gesagt ein großer großer Fehler. Das bereue ich bis heute.. Denn auch wenn das Training immer hart war, so hat es mich natürlich 100% fit und in Form gehalten und noch heute entdecke ich mich oft dabei, dass mir das Schwimmen einfach fehlt. Mittlerweile habe ich nicht mehr den Wunsch in einem Verein zu schwimmen, aber allgemein öfters schwimmen gehen würde ich schon gerne können.
Naja, sei es wie es ist. Mittlerweile gehe ich wahnsinnig gerne draußen in der Natur spazieren, dass ist für mich ein schöner Ausgleich zum oftmals stressigen Alltag. Ich versuche auch seit einigen Monaten regelmäßig 1-2x die Woche Home Workouts zu machen, dass schaffe ich aber leider nicht so regelmäßig wie ich es gerne würde. Aber auch hier bin ich der Meinung: Kommt Zeit, kommt Rat. Irgendwann wird sich das schon alles einpendeln und Sinn ergeben.
Liebe Grüße <3
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